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Willkommen:)

Willkommen auf meinem Blog!

Mein Name ist Lutz Röhrig. Nach meinem Abitur gehe ich für ein Jahr nach Nandom, eine kleine Stadt in Ghana (Afrika). Dort werde ich in verschiedenen Projekten aktiv mitwirken können, um die dortige Lage zu verbessern. Meine Reise startet Anfang September, wenn es in Ghana "kühl" ist. Bis dahin habe ich Zeit mich vorzubereiten und Spenden zusammeln.

Auf diesem Blog erfahrt ihr alles wichtige über meine Planung, Vorbereitung und die praktischen Erfahrungen, die ich dabei gemacht habe. Ab September werde ich hier auch Bilder und Berichte über das Leben in Nandom veröffentlichen.

Ich danke euch für euer Interesse und eure Unterstützung.
Viel Spaß beim lesen!

Freitag, 29. November 2013

Farmen während der Trockenzeit

Seit Montag arbeite ich, zusammen mit Satnislaus Nasaal im Aggraprojekt. Der momentane Schwerpunkt liegt beim Farmen während der Trockenzeit. Der Norden Ghanas und damit auch Nandom liegt nahe der Wüstenzone Afrikas. Im November kommen starke, trockene Winde aus dem Norden. Für mich ist das sehr angenehm, die Temperatur steigt zwar ein wenig, doch zumindest fällt das Schwitzen mit einem guten Windzug leichter. Leider heißt dies aber auch, dass die Pflanzen auf den Feldern verdorren. Gerade nach der Ernte, wenn die Bauern neu säen ist die extrem trockene Luft und der Mangel an Wasser so gar nicht zu gebrauchen.
Jetzt ist übrigens auch die Zeit des "Bush burning". Die Leute zünden die vertrockneten Pflanzen auf den Wiesen und Feldern an. Das ist tief in ihrer Kultur verankert. Campagnen dagegen laufen von Seiten der Regierung.

Um die Felder trotzdem zu bewirtschaften, wurde vor einigen Jahren das Projekt "Gardens" ins Leben gerufen. Dies läut nun schon eigenständig, das heißt die Bauern haben den Sinn erkannt und bewirtschaften ihre Gärten Gewinn bringend.

Zunächst werden Beete angelegt, wie man auf dem Bild links sehen kann. Diese liegen in der Nähe von Flüssen, oder einfach da, wo es einfach zugängliches Wasser gibt. Der Gärten hier wurden an einem See gebaut. Zusätzlich wurden Brunnen gebohrt, weil sich das Gebiet des Projektes ausgebreitet hat. In diesen Beeten pflanzen die Bauern zwei bis drei Wochen alte Keimlinge. Danach wird alles mit den halb verdorrten Pflanzen bedeckt, die man auf den nicht bewirtschafteten Flächen findet. Diese schützen die Feuchtigkeit vor dem Wind, trotzdem muss man die Beete mindestens täglich wässern. Es ist also bei weitem mehr arbeit als das Farmen während der Regenzeit, in der die Pflanzen einfach eingesetzt werden. Arbeit hat man da nur wenn sich Großtiere wie Kühe oder Elefanten nähern. (Die Kühe laufen frei rum, obwohl sie jemandem gehören.)

Vor Tieren müssen die Pflanzen während der Trockenzeit extra geschützt werden. Denen geht nämlich das Futter aus, welches sie während der Regenzeit überall finden. Hier rechts seht ihr wie Mauern gebaut werden. Der Boden ist sehr lehmig. Er wird einfach zu Mauern hochgezogen und von der Sonne getrocknet. Vor der Mauer ist also noch ein kleiner Burggraben. Dieser schützt aber nicht vor den Krankheiten, welche diese Season aufgetreten sind. In einem 3 Monate altem Garten gehen die Tomaten ein. Der Grund ist noch nicht bekannt, daher ist Stanislaus mit ein paar Pflanzen 100 km nach Wa gefahren. Bei den Sandpisten hier ist das kein Spaß.

Die 34 Bauern und ihre Frauen haben in ein wenig mehr als sieben Stunden einen kompletten Garten gebaut. Was vorher ein halbes Fußballfeld großes Nichts war, ist nun eine sehr gute Versorgung während der Trockenzeit. Da hat man sich das Pito auf jeden Fall verdient. Unter Bananenbäumen und Tomatenpflanzen lassen wir den Tag ausklingen.