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Willkommen:)

Willkommen auf meinem Blog!

Mein Name ist Lutz Röhrig. Nach meinem Abitur gehe ich für ein Jahr nach Nandom, eine kleine Stadt in Ghana (Afrika). Dort werde ich in verschiedenen Projekten aktiv mitwirken können, um die dortige Lage zu verbessern. Meine Reise startet Anfang September, wenn es in Ghana "kühl" ist. Bis dahin habe ich Zeit mich vorzubereiten und Spenden zusammeln.

Auf diesem Blog erfahrt ihr alles wichtige über meine Planung, Vorbereitung und die praktischen Erfahrungen, die ich dabei gemacht habe. Ab September werde ich hier auch Bilder und Berichte über das Leben in Nandom veröffentlichen.

Ich danke euch für euer Interesse und eure Unterstützung.
Viel Spaß beim lesen!

Sonntag, 29. Dezember 2013

Tiefen

Meistens ist es relativ einfach glücklich zu sein. Der Verzicht auf Konsumgüter, wie Kaffee oder Schokolade, ist kein Problem. Damit rechnet man ja. Es sind die Kleinigkeiten, welche mich immer wieder runter ziehen. Beispiele wären das Zeitgefühl meiner Freunde, die Stromversorgung und meine Maus.
Treffe ich mich mit Leuten, treffen wir uns in der „town“ (Stadt). Dann trinken wir meistens etwas und reden über Gott und die Welt. (oft sogar wirklich :P ) Die Treffen verbinde ich schon seit längerem mit Einkäufen in der Stadt.  Wenn wir uns um drei verabreden, laufe ich um etwas nach drei von zuhause aus los und gehe zum Treffpunkt. Falls jemand da sein sollte ist alles gut - passiert aber eher selten. Falls nicht fange ich an ein zu kaufen und schaue alle 10 Minuten ob jemand da ist. Es kommt oft vor, dass ich alles eingekauft habe und wieder nach Hause fahre. Ich kann dann nicht mal böse sein. Hier in Ghana kommt halt immer was da zwischen.   
Wie vorgestern Abend. Ich komme von einem Treffen zuhause an – kein Strom. Das ist hier nach sechs kein Spaß. Wenn alles stockdunkel ist und kein Lichtschalter funktioniert, kann man für Sachen wie Abendbrot machen auch mal eine Stunde brauchen. Da bin ich sofort ins Bett. Wenn man eh nix machen kann; lieber am nächsten Tag, wie alle anderen, um fünf aufstehen. Beim zu Bett gehen höre ich schon, wie sich meine Mitbewohnerin (die Maus) fertig macht, um die neuen Einkäufe zu bestaunen. Hier werden die angefressenen Stellen noch rausgeschnitten ;). Man gewöhnt sich ganz langsam daran.

So lange wie man braucht, um sich an solche Kleinigkeiten zu gewöhnen, machen einem diese schon zu schaffen.  Es gibt aber auch Ereignisse, bei denen man sich eine sofortige Teleportation zurück nach Deutschland wünscht. An Weihnachten wollte ich von Wa nach Nandom. Bei Kaleo hatte ich dann einen Unfall mit einem Taxi. Wer schon mal einen Unfall hatte, kennt die Angst – eine Mischung aus Schmerz und Kontrollverlust. Das Gefühl von Kontrollverlust vergeht bei mir meistens, wenn ein Arzt da ist. In Ghana kann man da lange warten. Ich wurde, mit verstauchter Hüfte und einem aufgeschürften Fuß, in ein muslimisches Krankenhaus gebracht. Dort wurde ich erstmal Fachmännisch gefragt wer denn Schuld am Unfall war. Wer hier was bezahlt wird früher ausgehandelt. Egal wie weh es tut. Es gab eine riesige Diskussion, die zu meinem Gunsten ausfiel. Dann wurden erstmal meine Wunden desinfiziert und gereinigt. War ein ganz kurzer Schritt bei dem der Doktor meine Wunden mit einer Flüssigkeit übergoss und per Hand sauber machte. Er trug einen Gummihandschuh. Mehr brauchte er nicht. Er meinte, dass er grad neu ist und nicht weiß wo die Utensilien untergebracht sind. Antibiotika hat er noch gefunden. Das bekommt man hier gegen alles. Hilft nur nicht viel gegen ein paar Kratzer und Verstauchungen. Spätestens da war so der Zeitpunkt an dem ich genug von Ghana hatte.
Fünf Tage später sieht die Welt aber wieder besser aus ;)
     


Dienstag, 10. Dezember 2013

Farming during the dry season

On Monday I started work in the Aggraproject led by Stanislaus Nasaal. This project is currently focussing on farming during the dry period. Northern Ghana lies close to one of the desert regions of Africa. In November there are strong, dry winds coming from the north. I find this quite pleasant as the heat is actually rising but at least sweating is cooled down due to the increased chill  factor resulting from the wind. On the other hand this causes the plants in the fields to wither and dry up. Especially after havesting the farmers encounter problems due to the dry air and the lack of water during the sowing season. This is, by the way, the time for bush-burning. The people set fire to the areas covered by dry plants. This is a long-standing tradition. The Government runs campaigns to stop this.

The project, "Gardens" was established some years ago to improve the agriculture. This project works independently, which means that the farmers see the profit in it for themselves and that they can make money even during the dry season.
Firstly the farmers create vegetable plots as the picture on the right shows. These are placed close to rivers or other areas within easy reach of water sources. This plot was set up close to a lake. In addition to this, wells are drilled because more and more farmers have joined the project and the land close by the lake is limited. In these plots you can see two to three weeks old seedlings which were sown by the farmers. These are protected with dried plant material which prevents water loss due to the wind. The plants need water every day. As you can see, this requires much more work than during the rainy season, when the farmers simply sow their crops in the fields and wait for  havesting. During this period they mostly spend their time protecting their land against big animls.
During the dry season plants need special protection against animals which continually search for food. The picture on the left shows how the farmers build walls. The earth is loamy so they are easily able to construct walls which are then dried by the sun. This is why you see the ditch in front of the wall.







This season there were some difficulties due to a disease, previously unknown here, killing the plants. Stanislaus took some plants and drove 100 kilometres to Wa, where there is a laboratory. Otherwise he would not have undertaken the difficult journey over such very bad roads.
The thirty-four famers and their wives needed a little more than seven hours to set up the whole vegetable plot. An area, half the size of a football pitch, now offers a very good food supply during the dry season.  After all the work they certainly deserve some Pito (local beer) and the day comes to an end sitting under the banana trees  with  the tomato plants near by.

Freitag, 29. November 2013

Farmen während der Trockenzeit

Seit Montag arbeite ich, zusammen mit Satnislaus Nasaal im Aggraprojekt. Der momentane Schwerpunkt liegt beim Farmen während der Trockenzeit. Der Norden Ghanas und damit auch Nandom liegt nahe der Wüstenzone Afrikas. Im November kommen starke, trockene Winde aus dem Norden. Für mich ist das sehr angenehm, die Temperatur steigt zwar ein wenig, doch zumindest fällt das Schwitzen mit einem guten Windzug leichter. Leider heißt dies aber auch, dass die Pflanzen auf den Feldern verdorren. Gerade nach der Ernte, wenn die Bauern neu säen ist die extrem trockene Luft und der Mangel an Wasser so gar nicht zu gebrauchen.
Jetzt ist übrigens auch die Zeit des "Bush burning". Die Leute zünden die vertrockneten Pflanzen auf den Wiesen und Feldern an. Das ist tief in ihrer Kultur verankert. Campagnen dagegen laufen von Seiten der Regierung.

Um die Felder trotzdem zu bewirtschaften, wurde vor einigen Jahren das Projekt "Gardens" ins Leben gerufen. Dies läut nun schon eigenständig, das heißt die Bauern haben den Sinn erkannt und bewirtschaften ihre Gärten Gewinn bringend.

Zunächst werden Beete angelegt, wie man auf dem Bild links sehen kann. Diese liegen in der Nähe von Flüssen, oder einfach da, wo es einfach zugängliches Wasser gibt. Der Gärten hier wurden an einem See gebaut. Zusätzlich wurden Brunnen gebohrt, weil sich das Gebiet des Projektes ausgebreitet hat. In diesen Beeten pflanzen die Bauern zwei bis drei Wochen alte Keimlinge. Danach wird alles mit den halb verdorrten Pflanzen bedeckt, die man auf den nicht bewirtschafteten Flächen findet. Diese schützen die Feuchtigkeit vor dem Wind, trotzdem muss man die Beete mindestens täglich wässern. Es ist also bei weitem mehr arbeit als das Farmen während der Regenzeit, in der die Pflanzen einfach eingesetzt werden. Arbeit hat man da nur wenn sich Großtiere wie Kühe oder Elefanten nähern. (Die Kühe laufen frei rum, obwohl sie jemandem gehören.)

Vor Tieren müssen die Pflanzen während der Trockenzeit extra geschützt werden. Denen geht nämlich das Futter aus, welches sie während der Regenzeit überall finden. Hier rechts seht ihr wie Mauern gebaut werden. Der Boden ist sehr lehmig. Er wird einfach zu Mauern hochgezogen und von der Sonne getrocknet. Vor der Mauer ist also noch ein kleiner Burggraben. Dieser schützt aber nicht vor den Krankheiten, welche diese Season aufgetreten sind. In einem 3 Monate altem Garten gehen die Tomaten ein. Der Grund ist noch nicht bekannt, daher ist Stanislaus mit ein paar Pflanzen 100 km nach Wa gefahren. Bei den Sandpisten hier ist das kein Spaß.

Die 34 Bauern und ihre Frauen haben in ein wenig mehr als sieben Stunden einen kompletten Garten gebaut. Was vorher ein halbes Fußballfeld großes Nichts war, ist nun eine sehr gute Versorgung während der Trockenzeit. Da hat man sich das Pito auf jeden Fall verdient. Unter Bananenbäumen und Tomatenpflanzen lassen wir den Tag ausklingen.

Donnerstag, 10. Oktober 2013

compost making

 War diese Woche auf einem "compost making workshop". War sehr interessant, habe aber nicht alles richtig verstanden. Wenn ich richtig im Farmprojekt bin kann ich mehr darüber erzählen. Im Moment arbeite ich mit dem Schulen zusammen.



Freitag, 4. Oktober 2013


Habe den letzten Monat damit verbracht das Haus aufzuräumen. Lange Zeit hat hier kein Mensch gelebt. Deshalb haben sich einige Tiere eingenistet. Das Dach ist undicht. Die Fenster lassen kaum Licht durch und bei mit den ständigen Stromausfällen, hat kann man vor allem am Morgen und Abend kaum was sehen.


Das Kochen gestaltet sich sehr schwierig. Nicht das ich in Deutschland gut kochen kann, aber hier kenne ich noch nicht mal die Zutaten. Zum Glück gibt es hier alles für Pfannekuchen. Trotzdem kann ich das nur selten machen, weil Eier und Zucker relativ teuer sind. Ich esse fast jeden tag Reiß, oder Reißbrei. Manchmal mit Bohnen, manchmal mit Erdnüssen. Diese Sachen sind verdammt günstig





Ich musste letzte Woche auch zum ersten mal Wäsche waschen. Eine Waschmaschine kennt hier niemand. Lasst euch sagen, dass ich dies sehr bedaure. Es gibt echt nichts schlimmeres als zwei Stunden Wäsche per Hand zu waschen. Wenn man gut ist braucht man übrigens nur eine halbe.


Das Krankenhaus hat leider immer noch kein Internet. Keine Ahnung wie lange man das hier noch so lässt. So wichtig wir mir scheint das hier niemanden zu sein ;)

lg nach Deutschland!

Mittwoch, 2. Oktober 2013

viel Neues, aber kein Netz

Hallo ihr Lieben,

ich habe einiges erlebt und gesehen. Ich würde gerne Fotos hochladen, leider bezahlt man hier ziemlich viel pro GB. Der einzige Ort mit Internetflatrade ist das Krankenhaus. Das hat seit 5 Tagen kein Netz. Ich lade sobald wie möglich Bilder hoch, das werden dann auch direkt eine ganze Menge sein, versprochen ;)

Meine zwei schlimmsten Erfahrungen waren ein 20 jähriger Junge in der 7. Klasse und ein Skorpion in meinem Schlafzimmer kurz vorm zu Bett gehen. Doch sowas vergisst man schnell. Heute war ich zum Beispiel auf einem "compost making" Workshop. Das ist sehr wichtig für die Feldarbeit über die Trockenzeit. Der Workshop hat heute 3 Stunden gedauert, danach haben wir noch eine Stunde Pito (lokales Bier) getrunken, Erdnüsse gegessen und getanzt. Es war wie guter Kneipenabend, nur das der schon um 12 Uhr im Schatten eines Baumes statt fand. Da denkt man auch nicht mehr an Skorpione oder Kakerlaken.

Was ich aber nicht vergesse sind die großen Problematiken, die man bei uns schon seit langem zu vermeiden weiß. Natürlich kann man auch in unserem Bildungssystem noch viel verbessern, aber seien wir mal ehrlich, wir haben es schon verdammt gut. Viele der Lehrer hier sind zwar älter als ich, haben aber auch nicht mehr als den Abschluss einer vergleichbaren Schule. Sie unterrichten über 100 Schüler auf einmal. Das habe ich nachgezählt. Manche deutschen Lehrer beschweren sich schon bei über 30 Schülern und das kann ich völlig verstehen. Bei den diesen Dimensionen lässt sich auch nicht über zweifelhafte Lehrmethoden streiten. Zum Glück haben die Schüler vor mir als Gast besonderen Respekt und ich musste noch niemanden grob behandeln.

Desweiteren geht es mir übrigens gut. ;D

lg nach Deutschland




Dienstag, 10. September 2013

my house in the middle of my street :)


Es ist Regenzeit. Überall ist es grün und die Straßen werden regelmäßig zu Flüssen. Ich hätte Gummistiefel anstatt Sandalen einpacken müssen :/ . Gleich gehe ich zum ersten mal in die Schule, um Mein Dagaare zu erweitern. Ich kann schon relativ viel, weil jeder den ich treffe, versucht mir etwas bei zu bringen.





Samstag, 7. September 2013

Nandom

Ich bin wirklich sehr gut angekommen. Die Leute sind super nett. Das mit dem Grüßen hat sich nicht verändert ;) wenn ich in die Stadt will, grüßt mich jeder. Dann muss ich natürlich zurück grüßen. Vermena! Ich kann jetzt schon ein paar Worte sagen, aber das bringt mir nicht viel ohne Englisch wäre ich aufgeschmissen. Ich habe auch schon ein paar Leute kennen gelernt, mit denen war ich grade ein Bier trinken. Hier ist es nebenbei zwei Stunden früher. Trotzdem, hat hier niemand ein schlechtes gewissen.

Mein Haus ist super ich nur noch ein paar Probleme mit dem Hochladen der Fotos, aber ich bleib dran :)

lg nach Deutschland

Donnerstag, 5. September 2013

Afrika

Zunächst einmal bin ich sehr gut angekommen :) Der Weg bis nach Nandom war im großen und ganzen doch eher unkompliziert. Father Fabian hat mich sofort gefunden und eingepackt.
Afrika selber habe ich auf den ersten Blick genau so gesehen, wie ich es erwartet hatte. Als ich ankam, war für mich alles wie ein großes Durcheinander.  Am Flughafen stiegen wir in ein Taxi, fuhren drei Meter und stiegen wieder aus. Was ist da los? - Der Preis war ein Euro (ungefähr) zu hoch. Also nächstes Taxi.
Wir sind erstmal zu einem Hotel, das von Geistlichen aus Nandom geführt wird. Die Leute da waren schon super freundlich.
Am Mittwoch sind wir dann zu zweit durch Accra. Dazu muss ich sagen, dass ich in der ganzen Stadt kaum Schilder bewusst wahrgenommen habe, Also da waren quasi keine Regeln an die man sich halten muss. Trotzdem habe ich keinen Unfall gesehen oder gehört. Das fand ich schon bemerkenswert. Mehr verkehr als in der Düsseldorfer Innenstadt, dazu noch kaum Schilder, oder Menschen die einen Führerschein haben und trotzdem ganz ist es ein ganz einfaches Vorankommen.
Im Gegensatz zu dem Weg nach Wa (Großstadt in der Nähe von Nandom). Ich glaube, wir sind auf einer Autobahn gefahren. Wir waren mit einem Reisebus unterwegs. Der Fahrer hupte bei jeder Gelegenheit. jemand Fremdes zu grüßen ist eine Gelegenheit. Nun muss man sagen, dass auch auf afrikanischen Autobahnen einiges los ist. Und jedes Auto grüßte zurück. Father Fabain und ich konnten kein Auge zu machen.
Morgen kommt mehr ich gehe jetzt ins Bett ;)

Donnerstag, 29. August 2013

Dienstag geht's los! :))

Eigentlich sind alle Vorbereitungen getroffen. Ich bin gegen Cholera, Tollwut, Gelbfieber, Hepatitis A und B geimpft. Visum und Flug steht.
Und am Dienstag  fliege ich um 8 Uhr über Madrid nach Accra. Dort werde ich dann von Father Fabian, dem geistlichen Oberhaupt des Dorfes, abgeholt. Das wird so um 7 Uhr sein. Die Nacht verbringen wir dann in Accra, bevor wir uns auf die zwei Tages Reise nach Nandom begeben. Sobald ich Internet habe melde ich mich wieder ;)


An dieser Stelle bedanke ich mich bei meinen Eltern, für ihre tatkräftige Unterstützung, und bei Herr und Frau Sprenger, die meine Reise überhaupt möglich gemacht haben.

Danke


Dienstag, 11. Juni 2013

Das Bistum Münster

Der Kontakt mit Herrn Sprenger entwickelte sich sehr gut. Schnell wurde klar, dass wir beide unheimliches Glück hatten uns zu begegnen.
Herr Sprenger hat nun jemanden, der bereit ist die Partnerschaft zwischen Nandom und Goch-Pfalzdorf enorm zu verbessern, indem er lernt wie die Menschen dort denken. Ich habe die große Freiheit dort so zu leben, wie ich will. Natürlich ist es ein großer organisatorischer Aufwand, da niemand vor mir in Nandom war, um etwas für mich vorzubereiten. Darüberhinaus ist meine Reise kein offizieller freiwilligen Dienst, d.h. weder Staatlich gefördert, noch richtig akzeptiert (Schwierigkeiten mit Kindergeldfortzahlungen, Versicherung etc.).
Leute die mich kennen, werden hier lächeln. Ich bin kein Mensch, der den einfachen Weg geht. ;D 

Zum Glück hat Herr Sprenger guten Kontakt mit dem Bistum Münster. Das Bistum Münster ist ein offizieller Träger und wird vom Staat unterstützt. Sie haben mich ohne zu zögern mit in ihre Vorbereitung genommen, wofür ich im Nachhinein sehr dankbar bin.
Anfang Mai war nämlich der erste Block zu Vorbereitung. Er dauerte eine Woche und war sehr, sehr nötig. Man denkt gar nicht, wie viele wichtige Sachen es zu regeln und zu wissen gibt.
Angefangen mit den nötigen Impfungen, über wichtige Verhaltensweisen in Afrika, bis zu Dingen die man unbedingt mitnehmen muss. Zusätzlich wurden verschiedene Probleme diskutiert, wie z.B. der Kulturschock und Malaria.
Ich freue mich schon total auf den 2. Block Anfang Juli, nicht nur auf die Vorbereitung, sondern auch auf die vielen Freiwilligen, die ich schon in Münster kennen lernen durfte :) 

Glück und Zufall :)

Prinzipiell hatte ich ja schon alles geklärt. Manchmal läuft’s auch besser als geplant ;)
Mein Vater, der im Krankenhaus in Kleve arbeitet traf zufällig auf Herrn Reintjes aus Goch-Pfalzdorf, der über die Kirchengemeinde eine Partnerschaft mit der Gemeinde aus Nandom pflegt. Er sagte meinem Vater, ich solle einen Herrn Sprenger anrufen, um mich mal vorzustellen. Die Partnerschaft ist keine staatlich anerkannte Entsendeorganisation, sondern unterstützt das Dorf durch verschiedene Projekte.
Herr Sprenger hat sich offen gefreut jemanden gefunden zu haben, der seine Faszination von Afrika teilt. Die Partnerschaft suchte nämlich zufällig nach jemanden, der vor Ort Fotos und Berichte über das Brunnenbauprojekt in Nandom machen könnte.
Somit ergab sich für mich eine Möglichkeit meine Reise nach Afrika selbst zu planen. Anstatt mit vielen Freiwilligen in einem Projekt zu arbeiten, kann ich mir quasi jeden Morgen überlegen, wo ich am besten helfen kann.
Ich werde oft an dem Agraprojekt, gegen die Ausbreitung der Wüste und dem Brunnenbauprojekt mitarbeiten, aber die meiste Zeit wird man mich in der Schule finden. Der soziale Bereich interessiert mich einfach mehr. Zurzeit weiß ich noch nicht inwiefern ich im Krankenhaus arbeiten darf, aber ich werde auf jeden Fall auch dort ein bisschen zugucken.

Ich denke man muss für alles offen sein ;)
   

Samstag, 18. Mai 2013

AFS

Als ich im Januar auf der Seite von Weltwärts nach Entsenderorganisationen suchte, wurde mir schnell klar, dass ich ziemlich spät dran war. Die meisten Bewerbungsfristen sind schon lange abgelaufen und die meisten Verlängerungen endeten am 31.1.. Entsendeorganisationen,  die Projekte in Ghana unterstützen waren größtenteils schon voll. Von den drei Organisationen, bei denen ich mich auf die schnelle bewarb, meldete sich nur die AFS zurück. Sie lud mich zu einem Auswahlwochenende ein, bei dem ich auch für ein Projekt in Ghana genommen wurde.
Mit der AFS würde ich ein ganzes Jahr in einem Projekt mit anderen Deutschen zusammen arbeiten. Das bedeutet, dass wenn ich mich zum Beispiel entscheide in einer Schule zu arbeiten, ich auch ein ganzes Jahr dort arbeiten muss. Das ist für mich eine Art Widerspruch. Wenn ich mir die Freiheit nehme, ein ganzes Jahr "Pause" von dem Leben hier zu machen, möchte ich auch frei entscheiden können, wie ich meine Zeit im Ausland verbringe. Ich möchte nicht nur in der Schule arbeiten. Ich denke, dass die Arbeit im Krankenhaus oder in der Landwirtschaft genauso interessant ist. Wenn ich schon ein Jahr in Ghana bin, möchte ich auch alles einmal erkunden.
Das machte mir zunächst nur Bauchschmerzen, da es scheinbar keine anderen Möglichkeiten gab.

Weltwärts

Die erste Anlaufstelle für Menschen mit Fernweh ist "Weltwärts". Das ist der entwicklungspolitische Freiwilligendienst des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Man kann sich aber nicht direkt bei dem Bundesministerum bewerben, da diese eingentlich nur Auflagen und Kontrollen an so genannte eingetragene Entsenderorganisationen stellt. Erfüllt eine Entsendeorganisation alle Auflagen, kann diese Unterstützung von Weltwärts fordern und ist darüberhinaus auch staatlich anerkannt. Mögliche Probleme mit einem Visum, der Kindergeld-Fortzahlung oder den nötigen Zusatzversicherungen werden dadurch stark vereinfacht.
Durch die Auflagen kann die Regierung sicherstellen, dass Freiwilligendienstler die nötige Vorbereitung bekommen und dass Deutschland international gut vertreten wird.

Auf der Seite http://www.weltwaerts.de/ bekommt man alle wichtigen Informationen.

Mittwoch, 1. Mai 2013

Wie kommt man zu so was?

Die Idee ein Jahr in Afrika zu leben kam mit dem Wunsch, nach dem Abitur etwas ganz anderes zu machen. Ich hatte keine Lust jetzt schon zur Uni zu gehen und Arbeiten macht ohne Ausbildung auch wenig Sinn. Dazu kam noch, dass auf Grund des Doppeljahrgangs, ungewöhnlich viele Schüler studieren wollen, was meine Aussichten auf einen Studienplatz verringern wird. -Also was tun?

Der Einfall kam mir im Philosophie-Unterrich. Mein damaliger Lehrer sprach viel von Afrika und dem Schulprojekt, das er unterstützt. Irgendwann erzählte er von Schülern unserer Schule, die Freiwilligendienste in Afrika leisteten. Es gibt also eine sehr interessante Alternative zu Studium und Arbeit.

Afrika fasziniert mich in jeglicher Beziehung, doch es sind vor allem die Menschen, interessieren. Sie führen ein Leben, gezeichnet von Krieg, Hunger und Armut. Ihnen ist bekannt, dass weite Teile der Erdbevölkerung besser leben als sie. Und trotzdem schaffen es manche Afrikaner dort zufrieden zu sein, auch wenn sie kaum etwas besitzen.